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Schaden junge Menschen ihrer Karriere, wenn sie nicht im Büro erscheinen? Marketing-Professor Scott Galloway spricht eine deutliche Warnung aus.
Seit der Corona-Pandemie ist es gang und gäbe geworden, im Homeoffice arbeiten. Allerdings wird die Umstellung immer wieder heftig kritisiert. Viele Unternehmen sehen es gar nicht gerne, wenn ihre Mitarbeiter im Büro fehlen. Der bekannteste Gegner von Remote Work ist sicher Milliardär Elon Musk, seit kurzem wieder reichster Mensch der Welt. Der Tesla-Chef bezeichnete diese Praxis als „moralisch falsch“. Wer nicht dazu bereit sei, 40 Stunden pro Woche im Büro zu arbeiten, könne seine Firma gerne verlassen – diese gepfefferte Ansage schickte Musk letztes Jahr in einer E-Mail an seine Angestellten.
Tatsächlich ist die Fernarbeit gerade für Berufseinsteiger problematisch. Laut Marketing-Professor Scott Galloway von der Stern School of Business der New York University verbauen sich junge Menschen selbst berufliche Chancen, wenn sie von zu Hause aus arbeiten.
Homeoffice wirke sich negativ auf beruflichen Erfolg aus
Der Universitätsprofessor sprach kürzlich beim „CEO Council Summit“ des Wall Street Journal über die Gefahren des Homeoffice. Galloway gebe jungen Leuten stets den Rat, so wenig Zeit wie möglich zuhause zu verbringen. Berufliche Möglichkeiten ergäben sich nun mal außerhalb der eigenen vier Wände. „Zu Hause gibt es sieben Stunden Schlaf und das war‘s. Die Zeit, die ihr zu Hause verbringt, steht in umgekehrtem Verhältnis zu eurem beruflichen und romantischen Erfolg. Ihr müsst aus dem Haus raus“, sagt der Professor in einem TikTok-Video, das bei der Veranstaltung aufgenommen wurde.
Für Berufseinsteiger sei es unmöglich, Kontakte zu knüpfen, wenn sie nur in der eigenen Wohnung sitzen würden. Bekanntermaßen sind aber gerade Kontakte wichtig, um es in der Arbeitswelt weit zu schaffen. Deshalb betont Galloway: „Ich kann nur jedem raten, so schnell wie möglich ins Büro zu gehen.“ Er selbst habe als Berufseinsteiger einen Mentor gehabt, der ihm nach Meetings wertvolles Feedback gegeben habe. Diese Betreuung fehle der neuen Generation an Arbeitnehmern, wenn sie nur von zuhause aus arbeiten.
Marketing-Professor hält Work-Life-Balance für „Mythos”
Und was ist mit der viel diskutierten Work-Life-Balance, die gerade Gen Z immer wieder einfordert? Laut Galloway ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben kaum mehr als ein „Mythos“. Aufgrund seiner eigenen Erfahrungen ist der Professor der Ansicht, dass es mehr als zwei Jahrzehnte konsequenter harter Arbeit brauche, um finanziell erfolgreich zu sein. „Ich kann mich an meine 20er und 30er Jahre nicht erinnern, außer an die Arbeit“, erzählte der Experte. „Es hat mich meine Haare gekostet, es hat mich meine erste Ehe gekostet – und das war es wert. Man kann alles haben, nur nicht alles auf einmal.“ Wer wirtschaftlich zu den absoluten Topverdienern gehören wolle, sollte sich „zusammenreißen“ und entsprechend viele Stunden im Büro verbringen. „Um heute erfolgreich zu sein, muss man sich zu 110 Prozent anstrengen. Es reicht nicht aus, gut zu sein; man muss großartig sein“, sagt Galloway.
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Deshalb ist die „Hustle-Kultur“ nicht nachhaltig
Trotzdem ist der Professor kein Fan der sogenannten „Hustle-Kultur“, die von vielen einflussreichen Geschäftsleuten propagiert wird. Dabei wird über die körperliche Belastungsgrenze hinaus gearbeitet – oft auch für ein oder mehrere Nebenprojekte. Gerade diese sogenannten „Side Hustles“ betrachtet Galloway als problematisch. „Wenn du einen Nebenjob hast, bedeutet das, dass du aus deinem Hauptjob aussteigen muss. Die beste Kapitalrendite für die Bemühungen eines jungen Menschen ist es nicht, in seiner Freizeit eine Schuhmarke oder eine Schmuckmarke zu gründen, sondern eine Hauptbeschäftigung zu finden, die ihm wirklich gefällt, und diese Arbeit zu verdoppeln“, erklärt er.
Schon davor hatte sich der 58-Jährige strikt gegen die Heimarbeit ausgesprochen. Der Arbeitsplatz biete jungen Menschen nicht nur die Chance, sich beruflich zu etablieren. Außerdem fänden sie dadurch Mentoren, Freundschaften und sogar Partnerschaften. Durch den Wechsel zum Homeoffice seien Arbeitnehmer einsamer geworden. „Ein Drittel aller Beziehungen beginnt am Arbeitsplatz. Wir haben eine großartige Plattform für den Aufbau von Beziehungen weggenommen. Gebt das nicht auf“, appellierte er im CNN-Interview.
Author: Tony Serrano
Last Updated: 1702430882
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